Planungs- und Umsetzungstipps für einen Garten

Gartenbeete anlegen für Einsteiger

Wenn du mit dem Gedanken spielst einige Gartenbeete anzulegen, ist es wichtig vorab eine Grundidee zu haben. Sicher hat doch jeder bereits zu Beginn eine ungefähre Vorstellung, wie seine Beete später aussehen sollten. Bei einer komplett neuen Gartengestaltung, steht in der Regel eine mehr oder weniger genutzte Rasenfläche zur Verfügung.

Die Rasenfläche erden abtragen

Rasenfläche abtragen:

Das benötigt Ausdauer und ist anstrengend. Hierfür ist es vernünftig mit dem Spaten ca. 20 x 20 cm grosse Rasenstücke auszustechen. Diese Quadrate sind hinsichtlich der Grösse und dem Gewicht zumutbar. Die Rasenstücke können auf einen Haufen verteilt und mit einer Abdeckplane (Kompostschutzvlies) abgedeckt werden. Damit Mikro- und Kleinorganismen die Flächen in Kompost verwandeln können, brauchen sie Zeit - die mit einem Kompostbeschleuniger deutlich verkürzt werden. Im Herbst haben wir dann Kompost, der dem Garten wieder zugeführt werden kann.

 

Holzrahmen für Gartenbeete bauen

Holzrahmen für Gartenbeete bauen:

Bretter Fichte/Tanne sägegrau (Baufachmarkt) ca. 2 cm x 12 cm x Wunschlänge.

Je Seite 1x oder 2x mit einem kleinen Bohrer ein Loch bohren - damit sich das Holz beim Schrauben nicht spaltet. Holzteile nach Wunsch seitlich 1- oder 2-fach miteinander verschrauben. Holzrahmengrössen können variiert und unterschiedlich angeordnet werden.

 

 

Gartenbeete anordnen

Gartenbeete anordnen:

Die unterschiedlichen Holzrahmengrössen je nach Lust und Laune verteilen und wenn nötig mit rohstoffreicher, torffreier Erde - angereichert mit Kompost oder Pferdemist - auffüllen. Zum Abschluss den begehbaren Teil des Gartens mit Holzschnitzel auslegen. So, nun bist du soweit, den Garten anzupflanzen.

Das abgebildete Tomtenhäuschen hat sich übrigens nicht bewährt. Nach dem ersten stärkeren Windstoss wurde es in seine Einzelteile zerlegt ;-)

 

Es geht natürlich auch ohne Holzrahmen!  

Hochbeete bauen - einfach und schnell

Wer keine so tief liegenden Gartenbeete anlegen, nicht aber auf eigenes Gemüse und eigene Kräuter verzichten möchte, kann sich z.B. mit Paletten ein Hochbeet zusammenbauen. Bei der Paletten-Variante benötigst du etwas mehr Platz - eignet sich nicht unbedingt für den Balkon oder die Terrasse ;-) 

Hochbeet bauen

Material:

Je nach Hochbeetdimension benötigst du 4 - 6 Euro-Paletten (80 x 120 cm). Kanthölzer, damit die Paletten in den Ecken verschraubt werden können. Vlies oder Teichfolie um die Seitenwände abzudecken, evtl. engmaschiges Drahtgitter als Mäusesperre und einen Handtacker, um das Vlies sowie Drahtgitter mit Klammern zu befestigen. Natürlich kann auch mit Leimholz oder Sägegrau ein Hochbeet gebaut werden. Die hier verwendeten alten Paletten waren ein Geschenk eines benachbarten Bauern.    

Hochbeet Standort

Standort/Bauen:

Zunächst wird das Hochbeet auf einer festen und ebenmässigen Unterlage errichtet. Schraube die Paletten mit dem Kantholz im rechten Winkel zusammen, dann auf der gegenüberliegenden Seite. Anschliessend wird das Drahtgitter mit dem Tacker an den untersten zwei Brettseiten auf der Innenseite befestigt. Hebe eine ca. 10 cm tiefe, ebene Grube am gewünschten Standort aus und positioniere das Hochbeet dort. Zum Schluss wird die Innenseite noch mit Vlies/Teichfolie ausgekleidet - Teichfolie eignet sich für den Bau mit Leimholz, damit durch die Feuchtigkeit keine Fäulnis entsteht.

Hochbeet füllen

Füllen:

Der Kasten wird zu ca. 1/3 mit halbverrotetten Kompost, Laub, Häcksel vom Rückschnitt von Hecken und Sträuchern usw.   gefüllt. Danach mit zwei bis drei Schubkarren voller Pferdemist vom nahegelegenen Bauern ergänzt. Das Ganze 4 Tage ruhen lassen. In dieser Ruhezeit die zwei Schichten täglich vermengen. Zum Schluss wird das Hochbeet mit 200 - 400 kg. Erde vom Landschaftsgärtner oder der Landi (Preise vergleichen) aufgefüllt und einige Tage später, nachdem sich das Beet abgesenkt hat, nachgefüllt.    

Brennnesseljauche als biologisches Düngungsmittel

Brennnesseljauche als biologisches Düngungsmittel

Brennnesseljauche ist ein biologischer Stickstoffdünger und bewährt sich im Pflanzengarten, für den Rasen und als Unkrautvertilger.

 

Leider ist er nicht geruchsneutral und hat im Gegensatz zu gekauften Düngern einen sehr unangenehmen Geruch - der stinkt. Daher ist es zu empfehlen im Garten einen Platz auszuwählen, welcher nicht in der Nähe eines Sitzplatzes ist. Es gibt auch einige Zutaten die sich beimischen lassen, um den Gestank etwas zu mildern. Urgestein/Gesteinsmehl und Mikroorganismen, Lehmerde oder sogar mit etwas Kompost durchmischt. Am besten eignet sich ein Deckelfass aus Polyethylen das nur zu ¾ gefüllt werden sollte.

 

Brennnessel-Erntezeit ist ab Mai bis September. Zum Sammeln der Blätter ist es am geeignetsten, wenn es ganz trocken ist. Brennnesseln findet man am Waldrand, im Waldinneren oder auf Wiesen. Aus denselben Gründen wie alle anderen wilden Pflanzen wird auch hierbei abgeraten am Strassen- oder Feldrand zu pflücken. Vielleicht ergibt es sich sogar, einen etwas verdeckten Platz im Garten mit Brennnesseln anzupflanzen. Sie verbreitet sich dann von selber und muss bewusst dem Zweck dienend zurück geschnitten werden. Die Brennnessel ist, wie der Namen schon sagt, wenn man mit der Haut in Berührung kommt, nicht sehr angenehm. Die feinen Härchen setzen sich auf die Haut nieder und fangen an zu brennen. Daher ist es zu empfehlen die Brennnessel mit langen Hosen, langarmigen Shirt und ledernen Gartenhandschuhe zu pflücken. Am besten nur die oberen Blätter nehmen. 

 

Die Blätter werden dann zerkleinert und mit dem Wasser ins Fass geschüttet. 

Auf ein Kilo Brennnesseln braucht es 10 Liter Wasser. Wird der Kübel an einen warmen Standort gestellt, wird dadurch der Gärprozess beschleunigt. Das Fass abdecken, aber nicht mit einem Deckel, sondern mit einem Jutesack. So bleibt die Luftdurchlässigkeit erhalten und kann keine Gase entwickeln.

Um zu vermeiden, dass ein Kleintier hineinfällt, kann man ein Brett darüber legen und mit einem schweren Stein befestigen. Jeden zweiten Tag mit einem Stab oder grosse Kelle umrühren, bis sich keine Blasen mehr bilden. Der Prozess geht zwischen zwei und vier Wochen, bis  die Jauche fertig und einsetzbar ist. 

 

Zuerst muss die Brennesseljauche durch ein Sieb gefiltert werden.

Dann wird sie 1:10 mit Wasser verdünnt in die Giesskanne abgefüllt und einmal pro Monat den Gartenbeeten, beim Bewässern, dazu gegossen. Für noch ganz junge Setzlinge das Verhältnis auf 1:20 erhöhen. Als Rasendünger 1:50 mit Wasser verdünnen.

Mischkultur im Garten-oder IM Hoch Beet

Es gibt Gemüse und Kräuter die vertragen sich sehr gut und ergänzen sich sogar. Hingegen gibt es ebenfalls einige die rauben einander den Nährstoff und deshalb sind sie weder im Garten noch im Hoch Beet gute Nachbaren.

 

Eine ausgewogene Bepflanzung begünstigt ein gutes Mikroklima und es bleibt keinen Platz für Unkraut. Die verschiedenen Pflanzen haben auch unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse. So verträgt sich zum Beispiel ein Schwachzehrer besser neben einem Starkzehrer oder ein Tiefwurzler neben einem Flachwurzler. Dazu kommt, dass nicht jedes Gemüse den gleichen Wasserbedarf hat. 

 

Fast jeder Salat passt zu den verschiedenen Gemüsesorten und sie lassen sich gut ergänzen.

 

Feldsalat passt zu Endiviensalat und kann gut zu Erdbeeren, Kohlrabi, Radieschen und Zwiebeln gesetzt werden.

Der Kopfsalat, lässt sich zu den Bohnen, dem Dill, den Erbsen, Erdbeeren, Kohl und Gurken setzen. Nur der Sellerie ist keinen beliebten Nachbarn.

Pflücksalat vertragt sich gut zu Brokkoli und Erbsen. Doch der Zucchetti will ihn nicht in seiner Nähe haben. 

 

So will auch ausnahmslos keine Salatsorte die Petersilie direkt neben sich haben. Die Stoffwechselausscheidung der Petersilie, kann auf den Salatsetzling sogar schädigende Wirkung haben.

 

Der Zucchetti ist ein Starkzehrer und braucht viel Nährstoff und deshalb verträgt er sich gut mit stickstoffreichen Bodenspeicherer. Darunter zählt Stangenbohnen, Erbsen, Lauch, Sellerie, Spinat und ebenfalls Zwiebeln.

 

Gurken und Kürbisse sind wie die Zucchetti Starkzehrer.

Zum Kürbis passt eigentlich nur der Brokkoli. Hingegen Dill, Gurken und alle Kohlarten verträgt der Breitwucherer überhaupt nicht.

 

Es gibt im Internet schon viele verschiedene Tabellen, woraus du einige Empfehlungen über die Mischkultur erhalten kannst.

Eigene Setzlinge aussäen

Wenn du deine Setzlinge zuvor aussäen willst, dann empfehle ich dir vorab ein Frühbeet zurecht zu machen oder wenn schon ein Tomatenhäuschen vorhanden ist, kannst du es im Frühling in ein Gewächshaus umwandeln und auf verschiedene Etagen mit Brettern verkleiden. Worin du deine Setzlinge in Tontöpfen oder kleine Aussaat Förmchen ziehen kannst. Dazu eignen sich auch Eierschachteln, da du die kleinen Pflänzchen sowieso später pikieren musst. Was bestimmt in jedem Haushalt vorhanden ist, sind WC Rollen. Die Karton Rollen lassen sich ebenfalls gut als Aussaattöpfchen einsetzen und können später auch mit eingepflanzt werden. Kunststofftabletts hingegen sind nur geeignet, wenn man danach die jungen Pflänzchen nicht pikieren muss.

 

Zum Aussäen braucht es nur eine nährstoffarme Substrat. Es geht ja vorwiegend darum, das die jungen Pflänzchen kräftige Wurzeln bilden.

Man kann die Aussaaterde selber herstellen. Dazu braucht es Gartenerde und Sand.

Dein Garten mit Regenwasser bewässern

Zum grössten Teil werden Gartenanlagen, seien es Rasenflächen oder auch Gemüse- und Blumengärten, mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser bewässert. Doch das wäre eigentlich gar nicht nötig.

Einige Prozente des Wasserverbrauchs, vor allem im Aussenbereich, könnte stattdessen gut durch die Regenwasser-Nutzung ökologisch und nachhaltig abgedeckt werden.

 

Das Regenwasser ist natürlich, nicht kalkhaltig und enthält keine Zusätze wie Chlor, Fluor oder Ozon. 

Hinzu kommt, dass durch den Verzicht auf chemische Hilfsmittel ein Beitrag an die Umwelt geleistet werden kann.

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Regenwasser zu sammeln. Sei es ein einfaches Regenfass, bis hin zu einer teuren, in den Boden eingelassenen, Regenwasserzisterne inkl. Wasserpumpanlage. 

Genial wäre es natürlich einen eigenen Brunnen im Garten zu haben. Doch das ist wohl eher die Ausnahme und bedingt ein ländliches Eigenheim. 

 

Zuletzt entscheidet der Nutzungsumfang über die Auswahl einer Anlage. Regenwasser wird zumeist als Dachwasser aufgefangen. Bei kleineren Dachflächen, wie einem Tomaten-/Gewächshäuschen, reicht es das Regenwasser über eine entsprechend ausgerichtete Dachrinne in ein offenes Regenfass abzuleiten. Sobald aber der Wasserbedarf das Fassungsvermögen eines ca. 200 Liter Regenfasses übersteigt, sollte der Auffangbehälter an ein Dachrinnen-Fallrohr angeschlossen werden. Hierfür eignen sich gebrauchte und gereinigte Lebensmitteltanks mit einem Fassungsvermögen von 600 - 1000 Liter hervorragend. 

Für die Fallrohr-Montage inkl. Wassertank-Verbindung gibt es unterschiedliche Systeme, z.B Klicksysteme wie den "Speedy Regensammler". Dieser ist in 5 - 10 Minuten montiert, kostet im Online- oder Fachhandel zwischen CHF 49.00 und CHF 59.00 und der Lieferumfang beinhaltet auch gleich die entsprechende Bohrkrone.           

 

Als Standort sollte noch darauf geachtet werden, dass der Wassertank nicht permanent der Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist und wenn möglich auch gleich mit einer Sicht-/Lichtschutzmatte aus Schilf einzukleiden, damit eine Algen- und Keimbildung verhindert werden kann. 

Was für einen BodenTyp habe ich in meinen Pflanz-beete

Zuerst muss man prüfen, in welchem Nährstoffzustand sich die Beeterde befindet.

 

Dazu wäre es vorab gut zu wissen, wie hoch der Säuregehalt oder umgekehrt der kalkreicher, alkalische PH-Wert vom Boden ist. Liegt der PH-Wert zwischen 6,5 und 7,2 sind die Werte ideal und gut zum Gemüseanbau geeignet. Sind die Werte aber darunter, ist der Boden zu sauer. Sind die Werte zu hoch und der Boden zu kalkreich oder alkalisch, wird die Anpflanzung erschwehrt und nicht gut gedeihen können.

 

Den PH-Wert kann man mit Teststäbchen messen oder sich dazu aus dem Elektrohandel ein Messgerät anschaffen.

 

Ebenso ist es wichtig zu wissen was für einen Bodentyp sie in ihrem Pflanzgarten zur Verfügung haben. Ob einen Moorigen und feuchten Boden oder eher ein Toniger und Lehmiger oder sogar ein Sandiger Boden. Natürlich kann es auch eine Mischung von mehreren Typen sein.

Um es etwas konkretter herauszufinden gibt es einen einfachen Testversuch.

Man nimmt ein wenig feuchte Gartenerde zur Hand und versucht daraus eine Kugel zu formen. Sollten einzelne helle Körner zum Vorschein kommen und dadurch die Bodenbestandteile auseinander fallen, dann handelt es sich um einen eher Sandigen Boden. Bleibt die Erde eher klebrig und ist leicht formbar, ist die Rede von einem eher Lehmigen oder Tonigem Boden. 

 

Hat die Erde eine lockere, krümelige Struktur, ohne Sandanteil, kann man davon ausgehen, dass ein hoher Humusanteil im Boden vorhanden ist.

Meistens enthalten die oberen 10-30cm Bodenschicht bereits einen hohen Humusanteil.

 

Humus entsteht aus den Ausgangsstoffen:

Laub, Rinde, Blätter und Stängel von Gemüsen. Ebenso von toten kleinen Lebewesen.

 

In der Natur existiert keinen Abfall. Alle Stoffe werden durch Mithilfe von den kleinen Lebewesen wieder im Boden zersetzt und somit in fruchtbaren Humus umgewandelt. Daraus Nehmen die Pflanzen wieder die Notwendigen Nährstoffe auf. Es schliesst sich hiermit der Nährstoffkreislauf der Natur.